Elektroarbeiten
HINWEIS: Obwohl ich gelernter Elektroniker und Metallbaumeister bin, verweise ich ausdrücklich auf die einschlägige Fachliteratur. Mit elektrischem Strom ist in feuchter Umgebung nicht zu spaßen!
Grundsätzlich sind bei uns alle Kabel so genannte Marinekabel. Das heißt z.B. die Litzen (Drähte) sind durchgehend verzinnt (Korrosionsschutz). Der Mindestquerschnitt der Kabel ist nicht unter 1,5 mm², damit kann man auch später noch gut erweitern. Da das Boot aus Stahl ist, wird unser Gleichstromnetz zweipolig ausgeführt. Die Sammelschienen sind aus Flachedelstahl (A4) 20x8 mm, mit entsprechenden Bohrungen für den Anschluß der Kabel. Die Kabelenden erhalten Rohrkabelschuhe (ohne Loch) die mit einer speziellen Zange verpresst wurden. Damit keine Feuchtigkeit in die Kabelenden eindringen kann, haben wir Schrumpfschlauch mit Kleber und Rohrkabelschuhe ohne Loch verwendet. Flachsteckhülsen verwenden wir überhaupt nicht, da sie nicht dicht zu bekommen sind.
Unser Gleichstromnetz wird über eine EM (Energiemanagement) Box der Firma philippi elektrische systeme GmbH gesteuert. Wir haben uns für diesen deutschen Hersteller entschieden, da er das komplette Programm (Sicherungen, Steuerungen, Anzeigen, Geber, Ladegeräte usw.) für Boote entwickelt hat und was uns auch wichtig ist,- eine kompetente Hotline ist gut erreichbar. An dieser Box werden die verschiedenen Ladequellen (230 VAC Ladegerät, Lichtmaschine vom Motor, Solarzelle und Windgenerator u.ä.), die Akkus und die Verbraucher (über die Sammelschienen) direkt angeschlossen. Sämtliche Zustände der EM Box (z.B. Ladeströme) können über eine Anzeige abgerufen werden. Da das Ganze über ein PBUS- System funktioniert, können auch praktischerweise über die gleiche Anzeige z.B. Tankinhalte angezeigt werden (entsprechende Geber vorausgesetzt). Durch die Verwendung der EM Box, wird die elektrische Installation sehr vereinfacht und dadurch auch sicherer.
Außerdem verwenden wir von diesem Hersteller:
- philippi zweipolige Sicherung E-T-A 3130: Sämtliche Sicherungen bis 16A sind bei uns zweipolige Sicherungs- Automaten.
- philippi einpolige Hauptsicherung 8345-C01A-U3T1 (125A): Einpoliger hydraulisch- magnetischer Leistungsschutzschalter (je ein für Plus und Minus). Schmelzsicherungen verwenden wir nicht, sie "brennen" durch und müssen immer ersetzt werden.
- philippi Rumpfkontrolle STV ISO: Da unser Boot aus Stahl ist, werden wir eine elektrische Rumpfkontrolle installieren. Diese Kontrolle zeigt ein evtl. vorhandenes Gleichspannungspotential auf dem Rumpf an.
- philippi Positionslampenüberwachung POS6: Positionslampenüberwachung für LED Lampen
- philippi Systemmonitor PSM2: Zur Anzeige sämtlicher Zustände (PBUS- System)
- philippi Tankinterface CMT 2: Das Tankinterface dient zum Anschluss von bis zu 4 Tanksensoren an das philippi PBUS- System
- philippi Tauchrohrgeber der Serie TGW (Wasser), TGT (Treibstoff) und TDS / TDN 200 (Fäkalien): Für den Anschluß an den Systemmonitor PSM2
- philippi Automatiklader ACE-12V_25A: 230 VAC Ladegerät für max. 3 Akkus
- philippi Landanschlußeinheit LAE101: Kompakte Einheit mit Fehlerstromschutzschalter zur sicheren Übergabe von 230 VAC Landstrom
Ich habe unseren Stromlaufplan, nur zur Hälfte (insgesamt haben wir 30 Sicherungen vorgesehen), vereinfacht nachstehend abgebildet (erstellt mit dem open source program TinyCAD).